Fliegl Presse

Einer fürs Grobe – der Satteltieflader SDS 480 T

Ob schwere Kettenbagger oder große Radlader, der Dreiachs-Satteltieflader mit Radmulden transportiert schwere Baumaschinen und überzeugt mit cleveren Details.

Schon immer war Fliegl bekannt für individuelle Lösungen, die perfekt auf die Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Im Falle des Dreiachs-Tiefladers SDS 480 T für die Tollwitzer Kies- und Recyclingwerke GmbH war die Ladung ausschlaggebend, erklärt Geschäftsführer Gunter Bauch: „Wir transportieren große Radlader und unterschiedliche Bagger, darunter einen 30 Tonnen schweren Kettenbagger. Daher brauchten wir einen robusten Tieflader mit einer speziellen Ausstattung.“

 

Wenn Gunter Bauchs Kollegen den schweren Abbruchbagger transportieren, lagert der Baggerarm 15 Zentimeter tiefer als der Ladeboden in einer speziellen 1,8 Meter langen und 65 Zentimeter breiten Mulde. Seitlich in die Mulde sind vier Zurrlöcher zur Ladungssicherung eingelassen. Große Radlader finden ebenfalls Platz auf dem
SDS 480 T: Durch die 40 Zentimeter tiefen Radmulden können sie transportiert werden, ohne die zulässige Gesamthöhe zu überschreiten; bei Nichtgebrauch lassen sich aus dem Hauptrahmen Abdeckungen herausziehen, dann ergibt sich eine ebene Ladefläche.

 

Für besonders breite Ladungen lässt sich die Ladefläche durch seitliche Auszüge auf 3 Meter verbreitern. Die Kröpfung ist mit einem Stahl-/Riffelblech belegt, der übrige Ladeboden sowie die 850 Millimeter lange Heckanschrägung besteht aus 70 Millimeter starken Holzbohlen. Durch das verwendete Lärchenholz ergibt sich ein besonders hoher Reibbeiwert, wie er für die Ladungssicherung erwünscht ist. Ist der Tieflader mit normaler Breite unterwegs, lagern die zusätzlichen Bohlen für die Verbreiterung in einem Staufach unterhalb der Ladefläche. Ein weiterer Staukasten befindet sich auf der Kröpfung im Boden.

 

Die BPW-Trommelbremsachsen mit Zwillingsbereifung sind wie bei Fliegl üblich laservermessen und perfekt eingestellt – das sorgt für geringen Reifenverschleiß und senkt den Kraftstoffverbrauch. Die 1. Achse ist als automatische Liftachse ausgeführt, inklusive Zwangsabsenkung und Anfahrhilfe. Bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und einer Achslastüberschreitung von 30 % lässt sich die Achse anheben (auch vom Lkw aus bedienbar) und so mehr Gewicht auf die Sattelplatte verlagern – das sorgt für mehr Traktion der Antriebsachsen. Um bei wechselnden Frachten nicht versehentlich überladen zu sein, hat der Fahrer über ein Display im Fahrerhaus die Achslasten im Blick; die Daten liefert das EBS-Canbus-Signal. Die letzte Achse ist nachlaufgelenkt, eine automatische Rückfahrsperre wird über das Rückfahrlicht aktiviert oder manuell am Zugfahrzeug. „Wir sind oft auf engen Baustellen unterwegs, für Abbrucharbeiten auch in Innenstadtgebieten mit wenig Platz, daher haben wir die Nachlenkfunktion mitbestellt“, sagt Gunter Bauch. Nun lässt sich die Nachlaufachse elektrohydraulisch per Funkfernsteuerung manuell nachlenken. Das dafür nötige Hydraulikaggregat ist in einem abschließbaren Alu-Staukasten montiert.

 

Dank eines weiteren Elektrohydraulikaggregats lassen sich die beiden geteilten Stahl-Rampen hydraulisch heben, senken und seitlich verschieben. Die Rampen sind 4,2 Meter lang und 75 cm breit, sie bieten einen flachen Auffahrwinkel und eignen sich daher für Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit. Eine Besonderheit der Rampen zur Überfahrt auf den Schwanenhals ist der Belag aus 12 Millimeter starken Hartgummi, die Hauptrampen sind mit 22 Millimeter dickem Gummi belegt, denn: „Wenn wir den Kettenbagger verladen, sorgt das Gummi für den nötigen Grip der Ketten auf den Rampen“, erklärt Gunter Bauch.

 

Zur Ladungssicherung verbaut Fliegl dutzende Zurrpunkte, die sich über den gesamten Trailer verteilen: 22 Zurrpilze sind oben und seitlich im Außenrahmen eingelassen, verteilt auf Schwanenhals und Tiefladefläche. Hinzukommen 4 feste sowie 6 schwenkbare Zurrösen auf dem Schwanenhals; in der Tiefladefläche eingelassen sind 6 Klappzurrösen mit je 10 Tonnen Zugkraft. 16 Ringzurrösen im Außenrahmen runden das Paket ab, sie lassen sich bei Bedarf zu Rungentaschen umrüsten. Beim Handling mit schweren Lasten ist Sicherheit oberstes Gebot, bei der Ladungssicherung ebenso wie bei der Beleuchtung: Neben der LED-Rundumleuchte am Heck gehören auch 4 beleuchtete Warntafeln zur Ausstattung, sie lassen sich auf eine Breite von 3 Metern ausziehen, zudem befindet sich an jeder Warntafel ein Rundumleuchtenhalter. Zwei LED-Arbeitsscheinwerfer am Heck, ein weiterer jeweils rechts und links in Höhe der Stützfüße sowie einer in der Kröpfungsstufe sorgen für sicheres Arbeiten und Rangieren. Für Sicherheit sorgt auch der über die gesamte Fahrzeugbreite reichende Spritzlappen. Bei Abholung mit der entsprechenden Zugmaschine wird im Fliegl-Werk in Triptis ein Gesamtzuggutachten erstellt, mit dem die für Schwertransporte nötigen Ausnahmegenehmigungen nach § 70 StVZO beantragt werden können. Auf das feuerverzinkte und passivierte Chassis bietet Fliegl 15 Jahre Gewährleistung gegen Durchrostung. 

 

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Tiefladeanhänger mit 3 Achsen auf 12,76 m Gesamtlänge;
    Länge Tiefladeplattform inkl. Heckanschrägung 8,56 m
  • Nutzlast zul./techn.: 25.200/38.000 kg, Leergewicht: 9.800 kg
  • Ladefläche im Tiefbett mit Bohlen auf 3 m verbreiterbar
  • 70 mm starker Weichholzboden für optimalen Reibbeiwert
  • Luftfederung mit Achslastanzeige für Beantragung von Ausnahmegenehmigungen nach § 70 StVZO
  • Verzinkte Stahlrampen, 4,2 m lang, 75 cm breit; hydraulisch heb-, senk- und verschiebbar; belegt mit Hartgummi
  • 2 Paar Radmulden, 40 und 35 cm tief, abdeckbar; Baggerstielmulde 1,8 m lang, 65 cm breit
  • diverse LaSi-Möglichkeiten mit Ringzurrösen, Zurrpilzen, Klappzurrösen
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