Es sind beeindruckende Zahlen: 131 Meter lang, 30 Meter tief und 8 Meter hoch – die neue Lagerhalle auf dem Fliegl-Werksgelände in Triptis ist riesig. Der Neubau war nötig geworden, weil Fliegl die Produktionskapazitäten erhöht und eine besonders große Produktvielfalt bietet: Ob Gardinen- oder Kippsattel, Tieflader oder Tandemanhänger, Schubbodenauflieger oder Containerchassis – um für seine Kunden jedes bestellte Fahrzeug zügig fertigen und pünktlich liefern zu können, braucht Fliegl viel Lagerfläche. „Wir beginnen sofort mit der Produktion, wenn der Auftrag eingeht. Daher müssen wir die entsprechenden Teile immer auf Lager haben“, berichtet Mechatroniker Maximilian Fliegl.
Auf 5000 Lagerstellen liegt nun fast alles bereit, was in der Trailer-Produktion benötigt wird: Achsen, Felgen, Dachspriegel, Holzplatten und Kleinteile. Drei Logistikmitarbeiter versorgen ihre Kollegen in der Produktion mit dem nötigen Material. Highlight der neuen Lagerhalle sind die seitlich verschiebbaren, mobilen Lagerregale. „Es gibt in Europa nur zwei Unternehmen, die so etwas bauen. Wir haben uns für den Anbieter aus Italien entschieden“, sagt Fliegl. Wie in einem Archiv lassen sich die 31 Lagerregale ohne Zwischenraum aneinanderschieben, dadurch entstehen auf der gleichen Grundfläche etwa zwei Drittel mehr Lagerfläche. Dennoch bleiben dort, wo gerade ein Teil aus dem Regal geholt werden soll, fünf bis sieben Meter Platz, um mit dem Gabelstapler sicher zu rangieren. Die Halle ist in drei Sektoren unterteilt, sodass die Mitarbeiter parallel arbeiten können, auch wenn in einem Sektor die Regale zusammengeschoben sind.
Passend zur neuen Lagerhalle investierte Fliegl in neue Flurförderfahrzeuge, umgangssprachlich Gabelstapler. 12 Stück, mit Traglasten von drei und fünf Tonnen, transportieren nun die schweren Lasten zwischen Lager- und Produktionshalle. Bei Fliegl wird Nachhaltigkeit und Umweltschutz großgeschrieben; seit 2020 ist der Fahrzeugbauer Mitglied in der Initiative Klimaschutz-Unternehmen e.V. Daher werden die neuen Stapler nicht mit fossilen Kraftstoffen wie Gas oder Diesel betrieben – sondern elektrisch und damit emissionsfrei. Und zwar nicht nur lokal emissionsfrei, sondern vollständig, denn der Strom kommt vom Dach, berichtet Maximilian Fliegl: „Auf den Werkshallen sind großflächig Photovoltaikanlagen installiert, die deutlich mehr Strom liefern, als das Werk verbraucht. Auch die neue Lagerhalle wird zurzeit mit Solarmodulen bestückt.“
Mit anderthalb Jahren Bauzeit wurde die Planung nahezu eingehalten, Corona-bedingt kam es zu leichten Verzögerungen. Voll im Plan dagegen blieb Fliegl mit der Investitionssumme: 5,5 Millionen Euro sind ein Versprechen in die Zukunft des Standorts.